Wärmedämmung mit Stroh
Trockenes Stroh hat bei einer Rohdichte von 100 kg ± 15 kg/m³ eine Wärmeleitfähigkeit von ca. 0,048 W/mK. Zum Vergleich dazu hat Holz bei einer Rohdichte von 500-700 kg/m³ eine Wärmeleitfähigkeit von λ = 0,17 W/mK und Polystyrol-Hartschaum hat bei einer Rohdichte von 20-30 kg/m³ eine Wärmeleitfähigkeit von λ = 0,04 W/mK. Je kleiner der λ -Wert ist, desto höher ist die Wärmedämmfähigkeit.
Bei einer Wandstärke von ca. 500 mm erreichen wir einen Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) von 0,11 W/m²K. Dabei beträgt die Dicke der Strohballen 350 mm. Dieser U-Wert liegt unter dem Passivhausstandard von 0,15 W/m²K. Bei einem Standardhaus sollte die Außenwand einen U-Wert von 0,28 W/m²K nicht überschreiten.
Feuchteschutz
Für alle Wand- und Dachbauteile der constraw-Bausysteme wird explizit ein Einzelbauteilnachweis mit Wärmedurchgangs- und Dampfdiffusion-Berechnung nach DIN 4108 und DIN EN ISO 6946 erstellt. Hierdurch kann rechnergestützt nachgewiesen werden, dass bei gegebenen Randbedingungen weder Oberflächenkondensat entstehen, noch Tauwasserausfall in der Wand stattfinden kann.
Damit ist - ohne den Einsatz von Chemie - jeglicher Schimmel- oder Insektenbefall im Stroh zuverlässig ausgeschlossen und absoluter Feuchteschutz garantiert.
Primärenergiegehalt
Als Primärenergiegehalt bezeichnet man den Wert den ein Baustoff verbraucht um hergestellt zu werden. Stroh ist im Gegensatz zu konventionellen Dämmstoffen ein nachwachsender Rohstoff und daher CO2-neutral. Zur Herstellung von Strohballen werden ca. 14 MJ/m³ Energie benötigt. Im Vergleich dazu wird für gängige Dämmstoffe ein viel höheres Maß an Primärenergie aufgewendet. Für die Herstellung von Mineralwolle braucht man 1077 MJ/m³ und für Polystyrol ca. 7000 MJ/m³. Das ist bis zu 500 mal mehr Energie die verwendet werden muss.
Schallschutz
Strohwände weisen einen äußerst guten Schallschutz auf.
Das ist auf die relativ hohe Rohdichte von Stroh im Gegensatz zu anderen Dämmstoffen zurück zu führen. Strohballen (100 kg/m³) haben, verglichen mit Polystyrol (Rohdichte 20-30 kg/m³), bei vergleichbarer Wärmeleitfähigkeit eine weitaus höhere Dichte, die sich positiv auf den Schallschutz auswirkt.
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Zimmermeister Albert Bauer
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